
Viele Dörfer drohen in einem Sumpf zu versinken, der zwischen den Bergen Metropolisierung und Individualisierung entsteht. Doch einige Fallbeispiele zeigen, dass Dörfer über eine Münchhausenkraft verfügen: Sie können sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. Dass das kein Hexenwerk ist, erleben wir in dem Ort Osterwald bei Salzhemmendorf.
Osterwald taucht auf
Die 1000 Einwohner sind als 7000 Vereinsmitglieder aktiv. Wie schaffen die das? Das wollten wir wissen und haben Osterwald ein Jahr lang begleitet. In den nächsten Wochen erscheint das Magazin „Osterwald taucht“ als umfassende Betrachtung dieses besonderen Ortes.
Zwischen Endlosdebatte und Machtwort
Solche Erfolge erfordern und entstehen durch Partizipation gleichermaßen, gerade dann, wenn viele die Gelegenheit gemeinsam am Schopfe packen. Doch Partizipation gerät allzu schnell auf einen Schlingerkurs zwischen Fels und Abgrund: links gähnt die Endlosdebatte, die nie zu einem Beschluss kommt, rechts dräut das Machtwort, das sich über die Interessen einiger Betroffener schnöde hinwegsetzt.
Die Inklusion der Vögel
Inklusion bedeutet, flinke Fische, schräge Vögel und tapsige Käfer zusammenzubringen – und zwar so, dass der Fisch sein Wasser, der Vogel seinen Wind, der Käfer seinen Baum vorfindet, Inklusion ist die etwas höhere Kunst. Eine Herausforderung, die täglich das Feuer in unseren Herzen neu entfacht. Auf diese Weise lassen wir Schulbauten und Kindergärten wachsen, pflanzen Apfelbäumchen und schaffen Orte, an denen es sich aushalten lässt.
Zum Beispiel führt der Pädagogische Bauausschuss, den wir moderieren, sicher durch die Klippen und zu einem Ergebnis, mit dem sich alle wohlfühlen. Identifikation mit dem Ergebnis entsteht aus dem Gefühl, etwas selbst geschafft zu haben; damit können wir Dorf genauso wie Bildungsbau. Aber reden wir wieder über Ihr Projekt! Haben Sie eines, das stecken geblieben ist? Machen Sie einen Vorsatz daraus! Wir feuern Sie an und helfen Ihnen beim Händeringen und Haareraufen.